Industrie-Roboter liefern Daten über ihre Bestückung oder den Bearbeitungsstand eines Werkstücks an Maschinen in der Logistik. Paketzusteller können dank vernetzter Autos ihre Lieferungen im Kofferraum des Empfängers ablegen. Und Waschmaschinen, die zum Beispiel über die „Connected Industry Platform“ der Deutschen Telekom mit dem Internet verbunden sind, dosieren das Waschmittel abhängig von Beladung und Programm selbst und melden ihrem Besitzer, wenn der Vorrat zur Neige geht.
So sorgt das Internet of Things (ioT) für effizientere Prozesse, geringere Kosten und eine höhere Wertschöpfung. Im Jahr 2025 könnte der gesamtwirtschaftliche Beitrag von IoT-Applikationen bei 11 Billionen US-Dollar liegen, prognostiziert das McKinsey Global Institute. Über zwei Drittel dieses Werts entstehen im B2B-Umfeld. Doch was braucht es, damit das Industrial Internet – wie es auch genannt wird – sein Potenzial voll entfalten kann?
Unverzichtbar ist eine zuverlässige und sichere ICT-Infrastruktur. Geschäftskritische Prozesse müssen stets reibungslos funktionieren, sensible Unternehmens- und Kundendaten dürfen nicht in falsche Hände geraten – sonst drohen wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe und irreparable Reputationsverluste. Qualität und Sicherheit sind daher das A und O für jede Digitalisierungsstrategie.
Private Cloud für besonders schützenswerte Daten
Wegbereiter der Digitalisierung ist die Cloud. Nur in der Datenwolke können die gigantischen Datenmengen, die das Internet of Things erzeugt, sicher gespeichert und sinnvoll ausgewertet werden – bei Bedarf sogar in Echtzeit. Doch Cloud ist nicht gleich Cloud. Für unterschiedliche Anforderungen gibt es auch unterschiedliche Lösungen. So gibt es Daten, die einen extrem hohen Schutz vor Verlust und unberechtigtem Zugriff erfordern: Das trifft zum Beispiel auf Kundendaten zu, die speziellen gesetzlichen Datenschutzbestimmungen unterliegen. Aber auch Konstruktionsdaten gilt es besonders zu schützen, stellen sie doch das Kapital eines Unternehmens dar.
Und die Datensicherheit gewinnt mit zunehmender Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen weiter an Bedeutung, darin sind sich die IT-Experten von IDC über Forrester bis Gartner einig. Neben dem Schutz vor unberechtigtem Zugriff wird zunehmend auch eine permanente Verfügbarkeit der Daten gefordert – etwa für den mobilen Zugriff im Vertrieb. Die Private Cloud mit ihrer hochsicheren und redundanten Infrastruktur bietet Unternehmen hier die geeignete Lösung. Steht sie doch für größtmögliche Sicherheit und Zuverlässigkeit. Selbst Legacy-Applikationen können auf einer solchen technischen Plattform sorgenfrei und hochverfügbar betrieben werden.
Datensicherheit „made in Germany“
Um Unbefugten den Zugriff auf die Daten zu verwehren, bilden bei der Private Cloud IT-Sicherheitsmaßnahmen wie VPN, Firewall und Antivirensoftware einen dichten Schutzwall. Die Zuverlässigkeit der Rechenzentren wird durch technische Maßnahmen soweit gesteigert, dass sich – statistisch gesehen – Ausfälle auf wenige Minuten pro Jahr beschränken. Dazu gehört eine Spiegelung der Daten in komplett redundanten Rechenzentren mittels sogenannter TwinCore-Technologie. So kann eine Verfügbarkeit von bis zu 99,999 Prozent angeboten werden. Fachleute sprechen hier vom höchsten Qualitäts-Standard Tier 4.
Besonders großes Vertrauen in Sachen Datenschutz genießen deutsche Cloud-Anbieter. Und das liegt nicht nur an dem Bundesdatenschutzgesetz, einem der strengsten Gesetze seiner Art weltweit. Über 80 Prozent der Unternehmen legen größten Wert darauf, dass ihr Provider seinen Hauptsitz in Deutschland hat und auch ausschließlich hier seine Rechenzentren betreibt (KPMG- und Bitkom-Studie „Cloud-Monitor 2015“). Datensicherheit „made in Germany“ wird so zu einem Gütesiegel im Digitalzeitalter.
Public Cloud für volle Flexibilität
Aber nicht alle anfallenden Daten brauchen den höchsten Sicherheitsstandard: Im Produktionsprozess oder in Testumgebungen gibt es Datensätze, die keine besonders hohen Sicherheitsanforderungen erfüllen müssen. So entstehen bei der Kommunikation zwischen Maschinen oft temporäre Daten, deren Löschung fest eingeplant ist. Die variierende Menge dieser Daten kann jedoch bei inflexiblem Speicherplatz große Probleme verursachen.
In diesem Fall ist die Public Cloud das Maß der Dinge. Hier kommt ihre Agilität voll zum Tragen: Zusätzliche IT-Ressourcen können bei Bedarf schnell und einfach aufgestockt oder abgebaut werden. Ob es sich dabei nun um Speicherplatz oder Rechenleistung handelt – die Public Cloud macht es möglich, mit wenigen Klicks genau die Kapazitäten zu ordern, die gerade benötigt werden. Und in Verbindung mit einer Pay-per-use-Abrechnung behalten Unternehmen die Kosten jederzeit im Auge. Bezahlt wird nur, was tatsächlich genutzt wird.
Maximale Flexibilität und Skalierbarkeit bietet die Public Cloud dank des einfachen Zugriffs über das öffentliche Internet. Die Beschaffung zusätzlicher IT-Ressourcen ist hierdurch denkbar leicht und günstig. In diesem Fall liegt der Tier-Standard zwischen 2 und 3 und entspricht somit einer Verfügbarkeit von 99,75 bis 99,98 Prozent. Somit liegt diese im Vergleich zur Private Cloud etwas niedriger. Web-Scale-Anwendungen können ihre Verfügbarkeit jedoch erhöhen, indem sie ihren Betrieb und ihre Datenhaltung über mehrere Netzknoten und Rechenzentren spannen.
Das Beste aus zwei Welten: die Hybrid Cloud
Unternehmen, die das Beste aus zwei Welten haben möchten, setzen auf die Hybrid Cloud. Sie vereint die hohe Sicherheit und Verfügbarkeit der Private Cloud mit der Flexibilität und Kosteneffizienz der Public Cloud. Allerdings birgt die Verwendung der Hybrid Cloud einige Herausforderungen: Kommen mehrere Cloud-Lösungen zum Einsatz, gilt es für die Unternehmen, den Überblick zu behalten.
Der Wunsch nach umfassender Kontrolle über die Produktion und die anfallenden Daten im gesamten Produktionsprozess ist bei Ingenieuren aus der IT und der Industrie nachvollziehbar. In einer Multi-Cloud-Umgebung greifen die Abteilungen gegebenenfalls auf die Services verschiedener Cloud-Modelle zu. Die Störanfälligkeit nimmt zu und auch die Sicherheit ist durch den unkontrollierten Zugang beeinträchtigt.
Damit weder Überblick noch Qualität verloren gehen, sind moderne Managementtools für hybride oder Multi-Cloud-Umgebungen unverzichtbar. CIOs und IT-Entscheider verabreden fest umrissene Service Level Agreements, die Speicher-, Zugriffs-, oder Analyseberechtigungen regeln und eine strukturelle Rollen- und Rechteverteilung für die jeweiligen Fachabteilungen ermöglichen. Die Fachbereichsleitungen können dann ihrerseits Berechtigungen verteilen. So landen die Daten und Workloads letztlich immer in der „richtigen“ Wolke.
Implementierung erfordert kompetenten Partner
Deutschlands Unternehmen stehen dem Internet of Things und der damit verbundenen digitalen Transformation grundsätzlich positiv gegenüber. Und sie sind auch willens, die Hybrid Cloud als technologischen Treiber einzusetzen: Laut IDC-Studie aus dem Herbst 2015 werden 77 Prozent der deutschen Unternehmen bis 2017 eine hybride Cloud-Lösung nutzen. Jedoch zögern heute noch 9 von 10 Unternehmen aus dem Mittelstand, zu digitalisieren – wegen Sicherheitsbedenken („Cyber-Security-Studie“). Bei den Großkunden sieht es nicht besser aus. Sicherheit wird also zum alles entscheidenden Faktor in der Digitalisierung.
Damit der Aufbau und Betrieb eines Hybrid-Cloud-Konzepts gelingt, sollten Unternehmen ihren IT-Provider sorgfältig auswählen. Die Implementierung erfordert einen kompetenten Partner. Von 600 Anbietern hat Experton in seinem jüngsten Vendor-Benchmark gerade einmal sieben IT-Providern das Rüstzeug zur digitalen Transformation bescheinigt. Gefragt war: „Wer kann seine Kunden im Sinne einer Full IT Business Transformation strategisch und taktisch begleiten?“ Als einer der wenigen deutschen Anbieter ganz vorn dabei: die Deutsche Telekom. Und auch im jüngsten Security Vendor-Benchmark von Experton gab es Bestnoten. In allen acht überprüften Disziplinen wurde der Telekom eine führende Expertise bescheinigt.
Neue Formen der Produktion und Kooperation durch IoT
Das Internet of Things oder Industrial Internet läutet neue Formen der Produktion und Kooperation ein. Es verändert die Art, wie Unternehmen Abläufe planen und ausführen, während intelligente Maschinen ihre eigenen Arbeitsprozesse überwachen und schließlich selbst optimieren. Die dadurch entstehende Flut an Daten muss sinnvoll gespeichert, analysiert und verarbeitet werden.
Die Hybrid Cloud kann hierbei eine entscheidende Rolle spielen, da sie die Vorzüge der Private und Public Cloud sinnvoll miteinander verbindet.